Auch wenn wir immer wieder die 5D in die Hand nehmen oder
die GoPro irgendwo festschrauben, es geht einfach mehr und es entstehen bessere
Aufnahmen, wenn die Filmjungs am Start sind. Außerdem ist Jules immer am
Ingwerteezubereiten, was auch nicht so schlecht ist. Die Festplatten füllen sich
stetig und das Endprodukt gibt es idealerweise im Herbst diesen Jahres:
"Höhenmeter" - Ein Dokumentarfilm über eine besondere Freundschaft,
die Leidenschaft für die Berge und die Freude am Handwerk.
Freitag, 20. Februar 2015
Alleinesein
Manu kann diese Woche leider
nicht auf der Hütte sein. Er ist zu Hause bei seiner Tochter und seiner
Familie. Zum Glück schneit es, ist arschkalt und das Brennholz ist
aufgebraucht. Daher treffe ich Klaus, den besten Mann vor Ort. Klaus ist Landwirt und Angestellter der Staatsforsten
und lebt mit seiner Familie in Hintergschwendt unterhalb unserer Behausung. Er
unterstützt uns seit wir auf der Kniebohs leben regelmäßig mit Rat,
Materialfahrten und Gerät. Wir haben vereinbart, die Hütte mit neuem Brennholz
zu versorgen.
Der Tagesablauf bleibt unverändert, auch wenn man alleine ist. Ich schlafe, arbeite, koche, gehe Skitouren, lese, trinke Wein. Eigentlich wie zu zweit, mit dem bescheidenen Unterschied, dass man doch alleine ist. Die Wahrnehmung jedoch ist eine andere, man hört besser, sieht andere Dinge. Die Mäuse laufen über den Dachboden, der Brunnen rauscht, und es schneit.
Trotz aller Eindrücke bin ich heilfroh als am Dienstag Manu wieder aufkreuzt. Schließlich ist dieses Projekt aus zwei Köpfen entstanden, vier Hände arbeiten besser als zwei und letztlich funktioniert Alles nur im Gemeinsamen.
Hausen
Nachdem
die Trennwand auf der Kniebohshütte entfernt ist, setzten wir alles daran, hier
wieder einmal strumpfsockig laufen zu können. Bis es soweit ist, müssen wir
leider noch eine gute Woche im Dreck schlafen.
Alles bekannte Arbeit, lief ja an der Röthelbachhütte ähnlich. Irgendwann kommt so ein Typ vorbei, der nicht ganz verstehen will, dass wir gerade lieber arbeiten als mit ihm über Gott und die Welt zu plauschen. Zum Feierabend legen wir einige Bodenbretter auf die Erde und positionieren dort zwei Bänke und ein paar Holzstöcke zum Sitzen, Kochen, Kartenspielen und Biertrinken.
Wir beginnen mit den
Bodenarbeiten: Mit der Motorsäge schneiden wir an ausgewählten Stellen in den
alten Dielenboden. Somit öffnen wir den Boden und formatieren das Material auf
mundgerechte Maße. Wir wollen die noch nicht ganz zerfaulten Bretter ja noch
verwenden für Möbel und Ähnliches. Schritt für Schritt wird das Bodenniveau um
30 Zentimeter nach unten verlagert. Erst die intakten Bodenbretter
aussortieren, Nägel abflexen und aus dem Holz herausziehen.
Bei einer späteren
Bearbeitung in der Schreinerei freut sich jeder Werkstattbesitzer, wenn die Hobelmesser
wegen Altmetall zu brechen beginnen. Wir heben einige Mäusenester aus und
schleppen die Balken der Unterkonstruktion aus der Hütte. Allzu schwer sind
diese nicht mehr, völlig zerfault über die letzten Jahrzehnte bestehen sie
oftmals nur noch aus Porengerüst.
Trotzdem
natürlich ganz gutes Heizmaterial, das uns noch zwei Wochen Wärme bereitet. Zwei
Tage Erdreich herausgraben und mit dem Schubkarren aus der Hütte fahren, danach
füllen wir alles wieder mit Schotter, Baufolie und Konstruktionsriegeln.
Alles bekannte Arbeit, lief ja an der Röthelbachhütte ähnlich. Irgendwann kommt so ein Typ vorbei, der nicht ganz verstehen will, dass wir gerade lieber arbeiten als mit ihm über Gott und die Welt zu plauschen. Zum Feierabend legen wir einige Bodenbretter auf die Erde und positionieren dort zwei Bänke und ein paar Holzstöcke zum Sitzen, Kochen, Kartenspielen und Biertrinken.
Geschlafen wird auf der Baustelle, wie auf zwei
Eisschollen inmitten des Ozeans: Erst ein paar Bretter auf die Erde oder den
Schotter, dann die alten Lattenroste, Matratzen, Decken, Schlafsäcke. Perfekt
soweit, noch einmal vor die Hütte, um den nächtlichen Toilettengang zu
vermeiden, ein Glas Wein und auf in eine geruhsame Nacht bis zum nächsten Tag.
Nachdem nach einer Woche der neue Dielenboden in der Hütte liegt, tut es
richtig gut ein paar Schritte barfuß zu gehen und im Tal eine heiße Dusche zu
genießen!
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